mediathek philosophy on stage #3

Corpus delicti. Denken, ein Ort des Verbrechens

Arno Böhler // Susanne Valerie Granzer // Hans Hoffer // Wolfgang Mitterer // Chor des Max Reinhardt Seminars

Trailer

Abstract

Am 30. Juli 1881 schreibt Friedrich Nietzsche aus Sils-Maria eine Postkarte an seinen Freund Franz O.: „Ich bin ganz erstaunt, ganz entzückt! Ich habe einen Vorgänger und was für einen! … Franz O. liest die Postkarte – wieder und wieder. Ihre Botschaft über die abgründige Zweisamkeit der beiden Denker Spinoza & Nietzsche lässt ihn nicht mehr los. Sie katapultiert ihn in eine Philosophie der Körperlichkeit, in der er das Denken >>>

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Lieber Rätselfreund! Schon 6 schwere Migräneanfälle. – Meine Sorge um Dich ist groß. Aber auch mein Erstaunen darüber, dass Du inmitten solcher leiblicher Torturen Tränenströme vergießt: Nicht des Schmerzes, wie Du mir schreibst, sondern Freudentränen. Teurer Freund! Du schreibst mir, es wäre eine „Instinkthandlung“ gewesen, die Dich gerade jetzt, inmitten deiner in alle Himmelsrichtungen auseinander berstenden Leiblichkeit, nach ihm verlangt hatte – nach Spinoza. Spinoza und Du. Was für ein denkwürdiges Band kündigt sich hier an? Das Denken zum mächtigsten Affekt machen! Die Erkenntnis zum mächtigsten Affekt machen! Die Philosophie zum mächtigsten Affekt machen! SIE, die Philosophie, ALS Form eines Begehrens lesen lernen – als Prozess eines Geschehens denken lernen, in dem das Begehren beginnt auf sich selbst aufmerksam zu werden – selbstreflexiv zu werden. Ich mir. Du dir. Wir uns. Ihr Euch. >>>

Gesamter Performance-Film

Teil 1

Teil 2

Teil 3


IMPRESSUM
Realisiert im Rahmen des FWF-Forschungsprojektes TRP12-G21 während des Philosophie und Performance Festivals Philosophy On Stage #3 im Haus Wittgenstein, Wien am 24.-27. November 2011.

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