Wissenschaftsclip 2: Das Fremde
Valerie (Susanne Granzer) schläft unruhig. Ein sich ständig wiederholender Traum, in dem sie eine Begegnung mit dem Tod phantasiert, verfolgt sie.
Ihr „Todes-Traum“ beginnt mit einem hektischen Lauf durch die labyrinthischen Gassen der Medina von Marrakech. Sie will die gesichtslose Schattenfigur stellen, die sich ihr zeigt und wieder entzieht, zeigt und wieder entzieht. Am Ende einer Sackgasse treffen die beiden aufeinander. Valerie folgt der allegorischen Touareg-Gestalt (Aryes) in das dunkle Tor eines Hauses, das unvermutet in die Wüste mündet. Dort wird ihr eine Todesanzeige überreicht. Sie verstummt.
In diese unbewegte Stille fallen Bilder von der Sahara, Ruinen ehemaliger Behausungen, endlose Wüstenwege, Bilder der weißen Weite des jüdischen Friedhofs in Marrakech und die Halluzination einer Totenverbrennung. Schließlich fasst Valerie den Entschluss zur Abreise. Auf ihrer Heimfahrt überwindet sie das Atlasgebirge, bis ihre Reise in einem plötzlichen Black-Out abreißt
Passage aus Interview
„Schwellen sind bedrohliche Orte. Das Fremde, das auf der anderen Seite vermutet wird, aktiviert oft eine Form von Angst, vergleichbar mit der Angst, die sich meldet, wenn ein Individuum angegriffen wird. Im letzten Sinn also vergleichbar mit der Todesangst.“
Elisabeth von Samsonow